Karte (Kartografie) - Gyöngyös

Gyöngyös
Gyöngyös [] (deutsch: Gengeß) ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Heves etwa 90 km östlich von Budapest mit etwa 33.000 Einwohnern. Gelegen nahe dem Mátra-Gebirge am Fuße des Berges Sárhegy, ist sie die Heimat von zahlreichen Lebensmittelbetrieben, z. B. Milch- und Wurstfabriken, außerdem ist sie die Heimat von vielen Winzern, die die Hänge des Sárhegy zum Anbau von Weinreben nutzen.

Erstmals wurde die Stadt als Gungus in einer Urkunde von 1261 erwähnt. 1334 wurde sie von Karl I. von Ungarn mit Stadtrechten versehen. Der Weinanbau, wichtige von Budapest führende Handelsstraßen, aber auch Handelsstraßen in den gebirgigeren Norden machten Gyöngyös zu einer schnell wachsenden Siedlung, so dass sie ab den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts bis weit ins 19. Jahrhundert eine wichtige Stadt um das Gebirge Mátra wurde. Wegen der schon damals hohen Einwohnerzahlen entschieden sich Franziskaner im 15. Jahrhundert, eine Kirche zu bauen, die 1461 von Matthias Corvinus und 1490 von Ulászló II. besucht wurde.

Zwischen 1546 und 1687 war Gyöngyös unter türkische Oberhoheit gestellt, der Bevölkerung ging es aber im Gegensatz zu anderen Teilen Ungarns unter türkischer Besetzung relativ gut. Die Einwohner wurden nicht unterdrückt, so dass die Wirtschaft und der Weinanbau weiter wuchsen. Zwischen 1708 und 1710 kam zu großen Pestausbrüchen, an denen unter anderem János Vak Bottyán, einer der erfolgreichsten ungarischen Heerführer starb. Er wurde in der Franziskanerkirche in Gyöngyös begraben.

Am 1. April 1848 traf sich im Schloss Orczy die Honvéd (ung. „Heer“) unter Führung Artur Görgeys, der seine Pläne für den Feldzug gegen die Habsburger vorstellte und darüber abstimmen ließ. Zwei Tage später besuchte auch Lajos Kossuth Gyöngyös. Die Entwicklung der Stadt wurde danach relativ stark gebremst, da die Eisenbahnlinie Pest–Hatvan–Miskolc–Kassa (heute: Košice; Slowakei) an der Stadt vorbeiführte. Erst 1870 bekam Gyöngyös eine Abzweigung der Eisenbahnlinie von Vámosgyörk aus. An der von 1883 bis 1885 dauernden Reblaus-Epidemie ging die bis dahin blühende Weinverarbeitung zu Grunde. Die nachfolgenden Feuersbrünste von 1904 und 1908 hätten die Lage verschlimmern können, aber das Gegenteil war der Fall: Die Stadt wurde kunstvoll verschönert und ausgebaut, die Lage besserte sich.

Der 21. Mai 1917 war eine der dunkelsten Tage der schon knapp 800 Jahre des Bestehens der Stadt: Eine riesige Feuersbrunst brach aus, die fast durch die ganze Stadt wanderte und die ganze Innenstadt verwüstete. Insgesamt 549 Häuser und 1400 Nebengebäude wurden vernichtet. Sofort nach dem Ende der Feuersbrunst besuchte Karl IV. die Stadt, um sofort den Neubau der Stadt zu veranlassen. Es wurden im ganzen Land Spenden für den Neuaufbau von Gyöngyös gesammelt, und nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt nach den Plänen von László Wargha, einem Architekturprofessor, und unter tatkräftiger Mithilfe von Bürgermeister Árpád Puky neu aufgebaut; so bekam Gyöngyös sein heutiges Gesicht. Um die Jahrhundertwende wurde Gyöngyös als Tourismusziel und Tor zum nahe gelegenen Mátra-Gebirge entdeckt, was in den 1930er Jahren gipfelte, in denen der größte Teil der heute noch bestehenden Hotels und die Skipiste am Berg Kékes gebaut wurde. Weitere große Entwicklungssprünge sind in den 1950er Jahren mit dem Ausbau des Sástó (See im Mátra-Gebirge) und zwischen 1970 und 1980 zu erkennen. In diesen Jahren wurden mit dem Bau neuer Hotels und dem Ausbau der Trink- und Abwasserleitungen rund um Gyöngyös Parks und Ruheplätze neu ausgewiesen und errichtet.

Heute ist Gyöngyös neben Eger eine zentrale Stadt im Komitat Heves und hat erschließende Bedeutung zum beliebten Erholungsziel Mátra-Gebirge.

 
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Land (Geographie) - Ungarn
Flagge Ungarns
Ungarn ( []) ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa mit rund 9,7 Millionen Einwohnern. Das im Pannonischen Becken gelegene und von der Donau durchflossene Land grenzt an die Slowakei und die Ukraine im Norden, Rumänien im Osten, Serbien und Kroatien im Süden, sowie Slowenien und Österreich im Westen. Hauptstadt und größte Stadt ist Budapest; zu den weiteren Großstädten zählen Debrecen, Szeged, Miskolc, Pécs und Győr.

Als einer der ersten Ostblock-Staaten wurde Ungarn am 23. Oktober 1989 zur Demokratie und trat 1999 der NATO bei. Seit 2004 ist das Land Mitglied der Europäischen Union und bildet darin zusammen mit Polen, Tschechien und der Slowakei die Visegrád-Gruppe.
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